Gesamtheit aller Erscheinungen, die durch Überlagerung zweier oder mehrer Wellen am gleichen Ort entstehen. Trifft Berg mit Tal von zwei Wellen gleicher Schwingungszahl aufeinander, kommt es zur Auslöschung, trifft Berg auf Berg bzw. Tal auf Tal, kommt es zur Verstärkung. Durch die Überlagerung von Wellen etwas verschiedener Frequenzen entstehen Schwebungen.
Niederfrequente (NF) Intensitätsvariation (Schwebung) von zwei sich überlagernden mittelfrequenten (MF) Strömen unterschiedlicher Frequenz, z.B. 4000 Hz und 4001 bis 4100 Hz. Die wahlweise Änderung der Differenz von 1 bis 100 Hz führt zu fortlaufender Phasenverschiebung und damit zu Verstärkung und Abschwächung bis zur Auslöschung der Intensität.
In der Elektrotherapie wird die Behandlung mit Wechselströmen von 0 bis 100 Hz als Niederfrequenz-(NF)- Therapie bezeichnet. Um den Hautwiderstand und damit die sensible Belästigung der Haut zu verringern, sind Mittelfrequenz-(MF)-Ströme von 1000 bis 100 000 Hz besser geeignet.
Der sich ergebende Interferenzstrom ist ebenfalls mittelfrequenter Wechselstrom. Seine Intensität ist jedoch - im Gegensatz zu jener der zugeführten Einzelströme - nicht konstant, sondern variiert rhythmisch.
"Erwiesen ist, dass das von Nemec in die Elektrotherapie eingeführte Interferenz-Prinzip erstmals eine biologisch adäquate Anwendung der universellen Naturkraft Elektrizität ermöglicht, denn der elektrische Reiz wird nicht mehr in einer natur- und körperfremden Weise von außen an den Patienten heran gebracht, sondern entspringt - analog dem Entstehungsmodus aller biogenen elektrischen Reize - im Körperinneren."
Zitat aus Vademecum der Interferenzstromtherapie, Teil1, Bonn MEFA 1966.
"Durch die günstigen Behandlungsergebnisse mit seinem Interferenzstromverfahren angeregt, suchte Nemec nach weiteren Möglichkeiten, interferierende Ströme - teils aus dem MF-Bereich, teils aus dem NF-Bereich - therapeutisch zu nutzen."
O. Gillert: Elektrotherapie. München: R. Pflaum Verlag, 1981.
Zusätzlich zur endogenen NF-Reizwirkung (ca. 10 Hz) im Körperinneren durch Kreuzung der beiden MF-Ströme werden bereits im Gerät zwei Interferenzströme erzeugt und dem Körper (exogen) in je einem Kreis zugeführt. Dadurch entsteht die Reizwirkung wahlweise schon an der Körperdecke (ca. 50 Hz).
Beispiel für praktische Ausführung: Panelmed der Unitronics AGDurch Hinzufügen eines dritten Stromkreises mit der Achse senkrecht zur bisherigen Kreuzungsebene entsteht eine räumliche (dreidimensionale) Wirkung der Interferenz im gesamten Behandlungsgebiet.
Beispiel für praktische Ausführung: Stereodynator 728 der Firma Siemens"Klinische Erprobungen des stereodynamischen Interferenzstromes haben bisher die postulierten Wirkungsmechanismen aufs beste bestätigt..."
E. Szehi und E. David, 1980